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Beste Grundausstattung für Überleben und Laufen
– frühkindliche Reflexe

WAS SIND FRÜHKINDLICHE REFLEXE, PRIMITIVE REFLEXE UND POSTURALE REAKTIONEN?

Die Natur stattet uns mit einem biologischen Reflexprogramm perfekt aus: Schon in im Mutterleib beginnen sich z.B. der Mororeflex, Handgreifreflex, Saugreflex auszubilden. Der Embryo/Fötus wäre von sich aus noch nicht in der Lage, willentlich Bewegungen auszuführen. Dazu muss das Nervensystem erst weiter ausreifen. Aber über die reflektorischen Bewegungen kann das Baby schon ein unbewusstes Bewegungstraining beginnen.

Diese für Babys typischen Bewegungen helfen das Zentralnervensystem auszubilden. Sie bahnen gleichzeitig die Hemmung eines primitiven Reflexes (der überwunden werden soll) an und fördern ebenso die Entwicklung durch die Auslösung von posturalen Reaktionen, z.B. zu Haltungskontrolle. Diese Reaktionen sollen dann lebenslang erhalten bleiben.

Mehr Details:

Primitive Reflexe, (auch als frühkindliche Reflexe bezeichnet), wie z.B. Mororeflex oder Tonischer Labyrinthreflex bilden sich in den ersten Lebenswochen im Mutterleib aus. Zur Ausreifung benötigen sie i.d.R. die vollen 40 Schwangerschaftswochen. Sie sollen bis zur Geburt ausgereift sein, vermutlich den Geburtsvorgang aktiv unterstützen und nachgeburtlich für das Überleben des Säuglings sorgen.
Diese Reflexe werden durch posturale Reaktionen und höhere Gehirnfunktionen in den ersten Lebensmonaten gehemmt.

Posturale Reaktionen, wie die Kopfkontrolle, entstehen erst nach der Geburt, vorwiegend im 1. Lebensjahr. Sie sollen bis zum 3. Lebensjahr ausgereift sein und sich mit allen anderen relevanten Systemen (z.-B. Gleichgewichtssystem) eingespielt haben.
Sie bilden unsere Grundlage für Aufrichtung und Gleichgewichtskontrolle (Fallschutz), Haltungskontrolle, Stellung der Gelenke und Bewegungskoordination, besonders in Bezug auf die Schwerkraft (z.B. Gehen).
Posturale Reaktionen sollen ein Leben lang erhalten bleiben, damit wir jederzeit, den Umständen entsprechend, auf unsere individuelle Art geschickt handeln können.

Übersicht der Reflexe in Bildern

Die wichtigsten frühkindlichen Reflexe

Diese Reflexe sind physiologischer Natur. Sie sollen also zu einer bestimmten Reifezeit des Kindes vorhanden sein.

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Furcht-Lähmungsreflex/ Startle-Reaktion

Diese vorgeburtlich einsetzende Reaktion ist eine Art Erschrecken. Dabei zieht sich der gesamte Körper zusammen und vom Stimulus zurück. Das Nervensystem reagiert mit Stressmustern z.B. erhöhte Herzfrequenz. Vermutlich kann sich der Fötus damit vor Verletzungen im Mutterbauch schützen.
Im Bezug auf Stresstheorien und Polyvagaltheorie wäre hier m.E. eher die Starre und der letzte Ast des Vagusnerves zu sehen.

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Babinski-Reflex

Durch eine Berührung des Fußes, genauer einem Streichen am Rand der Fußsohle hebt das Baby den Großzeh und spreizt die Zehen zur Seite ab.

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Spinaler Galant-Reflex

Berührung am Rücken, vor allem ein Streichen parallel zur Wirbelsäule in Richtung Becken des Kindes bewirken eine Krümmung des Oberkörpers zur Seite. Mit dieser Schlängelbewegung hilft das Baby bei der Austrittsphase bei der Geburt aktiv mit.

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Suchreflex

Durch einen taktilen Reiz (Berührung) an der Wange oder der Mundregion öffnet der Säugling den Mund und führt suchende Bewegungen mit dem Kopf aus um saugen zu können.

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Saugreflex

Durch die Berührung der Mundregion beginnt der Säugling zu saugen. Dabei entsteht eine speziefische Bewegung mit der Zunge um die Milch aus der Brust auszustreichen. Es können gleichzeitige Handbewegungen sichtbar sein.

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Schreitreflex

Wenn man ein Neugeborenes aufrecht hält, sodass seine Füße eine Unterlage berühren, zeigt es Bewegungen, die dem Laufen ähneln. Dieser Reflex wird standardmäßig vom Kinderarzt getestet. Laufen kann das Baby damit noch nicht.

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Magnetreflex

Wenn beim Neugeborenen Druck auf eine Fußsohle ausgeübt wird, streckt es das Bein und folgst der zurückweichenden Hand. Es wirkt, als wären Fuß und drückende Hand magnetisch verbunden.

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Kopfstellreflexe

Der Kopf ist eine wichtige „Schaltzentrale“ im Körper. Daher ist es wichtig, dass dieser Stellreflex den Kopf immer so ausrichtet, dass die Augen horizontal sind. Eine starke und gleichzeitig entspannte Hals-Nackenmuskulatur für eine mühelose Steuerunga notwendig.

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Augenstellreflex

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Landaureflex

Das Baby streckt Arme und Beine und baut Spannung auf der Körperrückseite auf, wenn es am Bauch gehalten wird. Das kann es frühestens mit 3 Monaten. Eine gute Kopfkontrolle und Längung der Körpervorderseite sind notwendige Voraussetzungen.

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Segmentärer Rollreflex

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Parachutereflex

Wenn das Baby mit ca. 6 Monaten mit dem Oberkörper Richtung Boden geneigt wird, findet eine unwillkürliche Abstützreaktion mit den Armen statt. Dazu sollte der Handgreifreflex bereits überwunden sein, damit sich die geöffneten Hände an der Schutzreaktion beteiligen können.

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Amphibienreflex

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